Niedersachsens Staatssekretär Frank Doods betonte während des Termins vor Ort die Bedeutung der Förderung: „Die jüngsten Monate haben eindrucksvoll gezeigt, wie stark wirtschaftliche Rahmenbedingungen unsere Unternehmen beeinflussen können. Umso bedeutender ist die Unterstützung von Stiebel Eltron als ein wesentlicher Bestandteil der Strategie zur Förderung einer klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Durch die Kombination von technologischer Innovation und ökologischer Verantwortung setzen wir neue Maßstäbe für die Zukunft der Industrie und schaffen einen bedeutsamen Schritt für die Energiewende und die Erreichung der Klimaziele in Deutschland und Europa.“ Begleitet wurde Doods bei dem Besuch in Holzminden unter anderem von Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sowie dem niedersächsischen Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Christian Meyer. Auch die lokalen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt und Uwe Schünemann, Landrat Michael Schünemann sowie Holzmindens Bürgermeister Christian Belke nahmen an dem Termin teil.
„Wir sind stolz darauf, Teil der industriellen Transformation zu sein und danken dem Land und dem Bund für die finanzielle Unterstützung“ so Dr. Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens.
„Das Investitionsvorhaben von Stiebel Eltron am Standort Holzminden in den weiteren Produktionskapazitätsausbau unterstreicht die Bedeutung der Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie für die Wärmewende und steht stellvertretend für die Anstrengungen aller Beteiligten der Wärmepumpen-Offensive. Es trägt gleichermaßen zu Klimaschutz und einer Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit bei und zeigt den Stellenwert, den die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für strategische Standortinvestitionen und insbesondere solche zur Unterstützung der Transformationsprozesse hin zu einer zu einer klimaneutralen Wirtschaft innehat“, so Stefan Wenzel, der im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zuständige Parlamentarische Staatssekretär für energie- und klimaschutzpolitische Themen.
Stiebel Eltron fertigt seit 1976 Wärmepumpen und hat sich als führender Akteur in der Entwicklung und Herstellung von effizienten Wärmepumpensystemen etabliert. Es ist geplant, die Aktivitäten in den kommenden Jahren deutlich auszuweiten. Wärmepumpen aus Holzminden tragen dank der Nutzung erneuerbarer Energien maßgeblich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und zur Steigerung der Energieeffizienz in Wohn- und Gewerbeimmobilien bei.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass die Konversion des Wärmesektors bereits stattfindet – „Wärmepumpen werden den Gaskessel als Standard-Wärmeerzeuger ablösen“, so Dr. Kai Schiefelbein, „und zwar auch in Bestandsgebäuden.“ Im Neubau sei die Ablösung längst erfolgt. Bei dem Besuch, der einige Tage vor dem Bruch der Ampelkoalition stattfand, erkundigte sich der Politiker, was dem Unternehmen helfen würde, auch in Zukunft als Hersteller, der einen Großteil seiner Green-Tech-Produkte in Deutschland produziert, eine wichtige Rolle im weltweiten Markt zu spielen. „In erster Linie sind wir natürlich für unseren Umsatz und damit auch unseren Erfolg selbst verantwortlich“, sagte Schiefelbein. „Hilfreich wäre es allerdings, wenn insbesondere in Sachen Bauvorhaben die Bürokratie reduziert würde und damit eine Realisierung deutlich schneller möglich wäre.“
Beim Thema Wärmepumpe erläuterte Schiefelbein, dass in nahezu allen europäischen Ländern der Absatz massiv zurückgegangen sei. „Das kam schon ein Stück weit unerwartet. Natürlich war uns klar, dass der Heizungsmarkt nach dem extrem hohen Absatz 2023 in diesem Jahr zurückgehen würde. Wir waren allerdings, wie eigentlich alle Branchenteilnehmer davon ausgegangen, dass die Wärmepumpe ihren Anteil am Gesamtmarkt steigern und damit weniger stark betroffen sein würde. Leider ist es genau anders gekommen – der Rückgang war bei der Wärmepumpe sogar noch größer.“ Für die Zukunft sei man dennoch optimistisch: „Es gab eine Herbstbelebung, die allerdings auch zu erwarten war. Die Förderung läuft, die Anzahl der Förderanträge nimmt seit dem Juni kontinuierlich zu, die Diskussion in den Medien hat sich versachlicht und es hat sich in der Bevölkerung herumgesprochen, dass die Wärmepumpe die Lösung für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich ist und dass moderne Geräte fast jedes Haus, egal ob Altbau, Neubau, Einfamilienhaus oder Geschosswohnungsbau, effizient beheizen können.“ Wichtig seien allerdings faire Energiepreise, speziell das Verhältnis von Gas- zu Strompreis. Da liege Deutschland im europäischen Vergleich viel zu hoch, das schade der Wirtschaftlichkeit und damit der Akzeptanz der Wärmepumpe, auch wenn sie sich laut verschiedenen Studien und Analysen schon mit heutigen Energiepreisen rechne.
Andreas Audretsch teilte die Analyse zu den Energiepreisen. Für den Hochlauf bei Elektroautos und Wärmepumpen sei der weitere Ausbau des Stromnetzes, insbesondere auf der Verteilnetzebene, dringend erforderlich. Finanziert werden könne dies über den von seiner Partei vorgeschlagenen Deutschland-Investitionsfonds: „Damit könnten wir die Netzentgelte dauerhaft senken und günstige Strompreise für alle schaffen“, so der Grünen-Politiker
Es spricht: Henning Schulz Leiter Unternehmenskommunikation
Angesichts eines massiven Rückgangs des Heizungsmarktes in Deutschland und speziell des Wärmepumpenabsatzes in nahezu allen relevanten europäischen Ländern musste Stiebel Eltron im Jahr 2024 frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Umsatzrückgang in den Planungen entsprechend zu berücksichtigen. Kostensenkungsmaßnahmen und Kurzarbeit waren die Folge. Mittlerweile ist zwar die Talsohle im Absatz durchschritten, die Erholung findet jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau statt. Deswegen war die Unternehmensgruppe gezwungen, längerfristig Personalkosten einzusparen. Die Ziele konnten über ein Freiwilligenprogramm sowie eine nun vereinbarte Arbeitszeitabsenkung für die Beschäftigten im indirekten Bereich erreicht werden. „Mit diesen Maßnahmen sind wir gut aufgestellt für die Zukunft“, ist der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Kai Schiefelbein, überzeugt.
Der Umsatzrückgang der Stiebel Eltron-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr wird voraussichtlich rund 25 Prozent betragen. „Der Marktrückgang beträgt knapp 50 Prozent, wir stehen also im Vergleich noch einigermaßen gut da“, so Schiefelbein. „Dennoch waren wir gezwungen, uns den veränderten Zahlen anzupassen.“ Über ein Freiwilligenprogramm, bei dem unter anderem rentennahen Jahrgängen attraktive Angebote für einen vorzeitigen Renteneintritt gemacht wurden, konnten rund 15 Prozent der geplanten 25 Prozent Personalkosteneinsparungen erreicht werden. Die weiteren notwendigen Einsparungen werden über eine Betriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung abgedeckt, die im Wesentlichen eine zehnprozentige Arbeitszeitabsenkung für die indirekt Beschäftigten vorsieht –vereinbart für ein Jahr. Insgesamt schrumpfte das Unternehmen um mehrere hundert Beschäftigte, so dass zum Jahresabschluss 2024 weltweit noch rund 5.000 Menschen beschäftigt werden.
„Ich bin dem Betriebsrat und der Gewerkschaft sehr dankbar für die konstruktiven Gespräche und das Verhandlungsergebnis, mit dem unserer Meinung nach alle Seiten vor dem Hintergrund der schwierigen Situation zufrieden sein können“, erklärt Kai Schiefelbein. „Für das Jahr 2025 sind wir optimistisch und gehen von einer deutlichen Erholung des Heizungs- und insbesondere des Wärmepumpenmarktes aus. Die Förderung für Wärmepumpen läuft, die Anzahl der Förderanträge nimmt seit dem Juni kontinuierlich zu, die Diskussion in den Medien hat sich versachlicht und es hat sich in der Bevölkerung herumgesprochen, dass die Wärmepumpe die Lösung für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich ist. Und nicht zuletzt: Stiebel Eltron und tecalor bauen hervorragende Wärmepumpen, mit denen fast jedes Haus, egal ob Altbau, Neubau, Einfamilienhaus oder Geschosswohnungsbau, beheizt werden kann.“
Ein Unsicherheitsfaktor sei natürlich die unklare politische Situation in Deutschland. Allerdings müsse auch jede neue Regierung dafür Sorge tragen, dass die Dekarbonisierung des Wärmemarktes erfolge.
Jubilarfeier von Stiebel Eltron
25, 40 und sogar 50 Jahre im Unternehmen
Traditionell hat Stiebel Eltron in Holzminden Beschäftigte, die im Jahr 2024 ein rundes Betriebsjubiläum feiern konnten, jetzt mit Begleitung und den jeweils direkt Vorgesetzten zu einer Feierstunde geladen. Dabei konnte mit Hartmut Vogt sogar ein Jubilar für seine 50-jährige Firmenzugehörigkeit geehrt werden.
„25 und auch 40 Jahre Treue zum Unternehmen sind schon bemerkenswert, deswegen werden diese Jubiläen auch zurecht gefeiert. 50 Jahr in einem Unternehmen ist allerdings noch einmal etwas ganz Besonderes, deswegen möchte ich Sie an dieser Stelle noch einmal explizit hervorheben“, so Geschäftsführer Heinz-Werner Schmidt in seiner Rede an die Adresse von Hartmut Vogt. „Dankbar sind wir aber natürlich allen Geehrten, denn die langen Zugehörigkeiten zeugen von Ihrer großen Treue und Loyalität zum Unternehmen – in guten wie in schlechten Zeiten, die es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auch immer mal wieder gegeben hat. Ohne die Menschen ist ein Unternehmen nicht mal halb so viel Wert. Deswegen sind wir als Arbeitgeber stolz darauf, dass Sie uns so lange die Treue halten, und gleichzeitig können Sie als Arbeitnehmer stolz darauf sein, einen großen Anteil an der Entwicklung des Unternehmens zu haben.“
Auch Inken Schäfer sprach als Vertreterin für den Betriebsrat den Jubilarinnen und Jubilaren ihren Dank aus: „Sie sind 1974, 1984 oder 1999 in das Unternehmen eingetreten und haben, jeder und jede Einzelne, Ihre ganz eigenen Geschichten geschrieben. Dabei haben Sie manchen Wechsel in der Chefetage, manchen Wandel im Arbeitsleben miterlebt – es gab immer wieder etwas Neues. Wir danken Ihnen für Ihre Arbeit und Ihren Einsatz, und ebenso den Partnerinnen und Partnern für die Unterstützung zuhause, ohne die eine solche Beständigkeit sicher auch nicht möglich gewesen wäre.“
Detlef Neuhaus neuer Geschäftsführer bei der Stiebel Eltron-Gruppe
Die Stiebel Eltron-Gruppe erweitert ihre Geschäftsführung: Detlef Neuhaus ist zukünftig gemeinsam mit Heinz-Werner Schmidt und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Kai Schiefelbein, für die Führung des deutschen Wärmepumpenherstellers verantwortlich. „Wir freuen uns, dass wir mit Detlef Neuhaus einen ausgewiesenen Fachmann aus der Branche für uns gewinnen konnten“, so Dr. Ulrich Stiebel, Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Detlef Neuhaus wird seine neue Position am 2. Januar 2025 antreten. Der 59-jährige kennt die Unternehmensgruppe Stiebel Eltron gut: Er ist bereits seit 2020 Mitglied im Aufsichtsrat. Dieses Mandat hat er zu Ende 2024 niedergelegt. Sein Nachfolger in dem Gremium ist Kai Stiebel.
Detlef Neuhaus war bis Mitte 2024 Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Dresdner Photovoltaikanbieters Solarwatt. Zuvor hat er mehrere Stationen in der Heizungsbranche durchlaufen, unter anderem war er insgesamt zwölf Jahre bei der Vaillant Group in verschiedenen verantwortungsvollen Positionen beschäftigt.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Detlef Neuhaus“, so CEO Dr. Kai Schiefelbein. „Wir kennen uns schon seit den frühen 2000er Jahren durch gemeinsame Aktivitäten im Bundesverband Wärmepumpe, in dem er damals als Vertreter von Vaillant engagiert war.“ Neuhaus übernimmt in seiner neuen Funktion unter anderem die Bereiche Personal, Produktmanagement, Beschaffung und Marketing Communication.